Ein Besuch im ehemaligen Osten von Deutschland vor ungefähr 10 Jahren brachte in meinem Leben nicht nur in beruflicher Hinsicht neue Erfahrungen. Auch kulinarisch lernte ich einiges hinzu. Der Job führte uns an einem bitterkalten Winterabend nach einer 6-stündigen Autofahrt in ein kleines Dorf in der Nähe von Berlin. Die Dorfschänke – auch hier war an einem kalten Sonntagabend nicht viel los – hatte Gott sei Dank noch geöffnet, sodass wir Hoffnung auf ein gutes Abendbrot hatten.
Da dem Wirt bzw. Koch jedoch schon einiges ausgegangen war, standen nur entweder ein magerer Hawaii-Toast oder eine Soljanka-Suppe zur Verfügung. Die Suppe sagte uns überhaupt nichts, dem ansässigen Wirt jedoch sehr viel und somit blieb uns schon keine Wahl mehr: Die Suppe sollte es sein. Ein Rezept aus Russland, sagte man uns, ein bisschen umgestellt auf den deutschen Geschmack. Wir waren gespannt und letztendlich sehr angenehm überrascht. Seit dieser Zeit gehört diese Suppe einfach für uns zur kalten Jahreszeit. Als Mitternachtssuppe ganz prima.
Zutaten:
- 400 g Kassler
- 6 Zwiebeln
- 1 kl. Glas eingelegte Tomatenpaprika in Streifen
- 1/4 l Fleischbrühe
- 6 Gewürzgurken
- 1 kl. Becher Saure Sahne
- Pfeffer, Salz, Petersilie, Schnittlauch
- evtl. klein geschnittene, gekochte Kartoffelstückchen
Zubereitung:
Den abgewaschenen Kassler in kleine Streifen schneiden, etwas anbraten und die klein geschnittenen Zwiebelstückchen hinzu geben. Alles ein bisschen weiter braten, bis es schön braun geworden ist. Eingelegte Tomatenpaprikastreifen, komplett mit dem Gewürzwasser, die Brühe, die in Scheiben geschnittenen Gewürzgurken, etwas Pfeffer und Salz obenauf geben. Das Ganze kurz aufkochen und gar werden lassen.
Nochmals herzhaft abschmecken.
Zum Servieren eine vorgewärmte Suppentasse mit der Suppe füllen, einen guten Klacks Saure Sahne darauf geben und mit Petersilie und Schnittlauch bestreuen.
Tipp: Soll die Suppe etwas mehr sättigen, empfehlen wir, diese zusätzlich mit klein geschnittenen, gekochten Kartoffelstückchen zu versehen. Schmeckt ebenso gut, nimmt etwas von der Schärfe und ersetzt somit eine komplette Mahlzeit.
(c) Foto: swetlana-k/pixelio.de
Um den leicht säuerlichen Geschmack stärker hervorzuheben, wird die Soljanka in Russland mit Zitronenscheiben serviert.
hmm lecker.. erinnert mich an das was meine oma immer gekocht hat..
Zur Soljanka gehört aber zwingend noch das Letscho oder jedenfalls Ketchup, in Russland geht ohne Letscho nichts und eigentlich verwendet man auch keinen Kassler, sondern angebratene fleischwurst (in Russland ist es eine Restesuppe), aber Kassler geht auch, ich tue immer noch Fleischwurst mit hinein…Liebe Grüße